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Schaffermahl der Wildeshauser Schützengilde
Am 13.03.2024 findet im oberen Rathaussaal um 17 Uhr wieder die Schaffermahlzeit der WildeshauserSchützengilde statt. Sie wird als Heringsessen auf Einladung des Oberst und des Generals von der Gilde ausgerichtet. Ständige Teilnehmer an der Schaffermahlzeit sind der König, der Schaffer, die Offiziere der Gilde und die Ratsmitglieder des Rates der Stadt Wildeshausen.
Die Schaffermahlzeit der Neuzeit (seit 1978) soll in keiner Weise das Bremer Schaffermahl kopieren. Das Wildeshauser Schaffermahl hat seine eigene Tradition und ist nachweislich älter als das Bremer Schaffermahl, welches von 1545 datiert ist. Die WildeshauserAufzeichnungen sagen uns, dass bereits 1492 für gemeinsame Mahlzeiten besondere Schaffer gewählt wurden. Auch hat der Schaffer in Bremen eine andere Bedeutung, gilt er doch hier im maritimen Bereich als Proviantmeister und „Herbei-Schaffer" von Lebensmitteln vor Antritt einer längeren Schiffsreise. In Wildeshausen war der Ausdruck „Schaffer" hingegen die spezielle Bezeichnung eines Würdenträgers der Gilde. Hatte er doch nach seiner erfolgten Wahl dafür Sorge zu tragen, dass im darauffolgenden Jahr wieder zu Pfingsten die Gilde in alter Tradition ihr Fest feiern konnte. Auch musste der Schaffer mit seinem Team das gesamte Fest ausrichten, es durchführen und vor allem anschließend abrechnen. Dazu gehörte auch die Totenlade, eine Sterbekasse, die Härtefälle für Hinterbliebene ausgleichen sollte. Unregelmäßig kam es in den letzten hunderten von Jahren immer wieder zur Abschaffung des Schaffermahls, auch z.B. weil die Kirche sich „über Ausschweifungen des Gildefestes" beschwert hatte. Im März 1978 hat man das Schaffermahl nach längerer Zeit wiederaufleben lassen. Im Jahr 1984 erfolgte die erste gemeinsame Schaffermahlzeit auf Einladung von Gilde und der Stadt. Heringsessen und Tabakskollegium wurden ein fester Bestandteil des Schaffermahls.
Die Fähnriche der Gilde unter der Leitung des ältesten Fähnrichs, in diesem Jahr Fähnrich Michael Rüdebusch, richten die Schaffermahlzeit entsprechend aus. Sie sorgen für Dekoration, Essen und Trinken und richten den Rathaussaal entsprechend her. Dabei werden sie von Ihren Ehefrauen unterstützt. Der Schaffer des Vorjahres und jetziger Fähnrich der Wache Andreas Tonn nimmt auf einem Fass am Ende der Tafel Platz.
Wie bereits in den letzten Jahren wird auch in diesem Jahr im historischen Rathaussaal der Stadt Wildeshausen während der Schaffermahlzeit nicht geraucht. Das traditionelle „Tabakskollegium" wird daher - wie gewohnt – nach draußen verlegt.
Ehrengast in diesem Jahr ist Dr. Christian Pundt. Der gebürtige Lohner und heutige Hatter schloss dieAusbildung zum Polizeibeamten 1993 beim Land Niedersachsen ab. Von 2000 bis 2003 absolvierte er seinStudium an der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege, welches er als Dipl. Verwaltungswirt (FH) abschloss. Es folgte im Jahr 2009 der Abschluss als Master of Arts im Masterstudiengang Kriminologie an der Universität Hamburg.
Von 2011 - 2016 war Dr. Christian Pundt Doktorand am Institut für Rechtspsychologie an der Universität Bremen.Nach verschiedenen Tätigkeiten u. a. bei derPolizeidirektion Oldenburg oder der PolizeiakademieNiedersachsen, hatte er von 2014 bis 2021 das Amt des Bürgermeisters der Gemeinde Hatten inne. Seit 2021 ist er Landrat des Landkreises Oldenburg.