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„Werde für eine Woche vom Küchendienst freigestellt“
Von Joachim Decker Wildeshauser Zeitung
Ein normaler Schwarzrock zu sein war ihm nicht genug Action. Aus diesem Grund entschied sich Marco Freytag, der seit dem Jahr 2000 Mitglied der Wildeshauser Schützengilde ist, im Jahr 2008, in die Wachkompanie einzutreten. Und jetzt ist er stellvertretender Fourier hinter Rolf Tepe, der das Amt des Fouriers seit 13 Jahren bekleidet.
Gewählt wurde Freytag im Februar als Nachfolger von Uwe Spalthoff, der das Amt über zwei Wahlperioden (acht Jahre) inne hatte. „Natürlich kann ein Stellvertreter auch für weitere vier Jahre gewählt werden, aber wir haben vor einigen Jahren festgelegt, dass der, der 60 Jahre alt ist, ausscheiden soll, um einem jüngeren Kameraden Platz zu machen“, erklärte Tepe. Und bei Spalthoff habe das gerade genau gepasst.Am Himmelfahrtstag hatte Freytag seinen ersten offiziellen Einsatz, er musste mit Tepe die Wachekameraden im Zeughaus im Krandel bewirten. „Ich wollte eben etwas mehr Abwechslung während des Gildefestes. Da kam mir die Wachkompanie gerade recht. Hier bekomme ich einen Dienstplan, an den ich mich eine Woche lang zu halten habe – ohne Wenn und Aber. Diesen lege ich meiner Frau Andrea vor. Ich werde dann für eine ganze Woche vom heimischen Küchendienst freigestellt“, scherzte Freytag.Seine Frau habe vollstes Verständnis dafür gehabt, dass er in die Wache eingetreten sei und nun Fourier wurde: „Sie meinte nur, ob ich mir das antun wolle. Sie war es schließlich auch, die mich 2000 in der Gilde angemeldet hat.“Dass die Arbeit des Fouriers und seines Stellvertreters wahrlich kein Zuckerschlecken ist, weiß Freytag nur zu gut: „Es ist einfach so, dass wir morgens die Ersten und ,morgens‘ die Letzten sind, die die Stätte verlassen.“ In der Gildewoche stehe sehr viel Arbeit an: „Wir müssen die jeweiligen Lokale einrichten, die Kameraden verpflegen und stets für Nachschub sorgen. Auch während des Fisch-Essens am Mittwoch nach Pfingsten und während der Wache-Versammlungen stehen wir im Mittelpunkt und müssen für die Verpflegung in flüssiger und fester Form sorgen.“ Aber er freue sich enorm auf diese Arbeit: „Wir sind eben eine tolle Truppe, die immer wieder auch mal ihren Spaß hat. Der gehört doch schließlich auch dazu.“Ein dickes Lob sprach ihm am Donnerstag auch der Hauptmann der Wache, Hermann Johannes, dafür aus, dass es sich bereiterklärt habe, den Posten des Stellvertreters zu übernehmen: „Der Fourier und sein Stellvertreter sind überaus wichtig für die Wachkompanie.
Das ist vielen Menschen, die die Sache nur von außen betrachten, gar nicht so bekannt.“Johannes war es auch, der während der Himmelfahrtsversammlung am Donnerstag erklärte, dass die Wachkompanie mit vier Wacheoffizieren plus Majestät und Schaffer, zehn Tambouren, fünf Richtern und 52 Wachekameraden sehr gut aufgestellt und für das Gildefest gut gerüstet sei: „Um den Mittwoch etwas attraktiver zu gestalten, ist das Gildegericht mit dem Vorschlag des Zukunftsausschusses einverstanden, die Gerichtsverhandlungen in einem Zelt vor ,Zorbas‘ durchzuführen. Wie in den Vorjahren schlagen die Richter zudem am Pfingstsonntag vom 13.30 bis 16 Uhr ihre Zelte an der Westerstraße auf, um für Ordnung zu sorgen.“