Aus dem GildeABC
Kennen Sie eigentlich die Bedeutung von Schafferwahl?
Von dem vorletzten Schaffer sind Kandidaten für die Schafferwahl festzustellen. Zum Schaffer gewählt werden kann nur, wer auf dieser vom Oberst genehmigten Liste aufgeführt ist. Die Schafferwahl wird am Schützenfesttag um 22 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses vorgenommen. Den Vorsitz bei der Wahl führt der Hauptmann der Wache. Von jeder Kompanie werden hierfür zwei Wahlmänner abgestellt.
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Schaffermahl der Wildeshauser Schützengilde mit Ehrengast Dr. Stephan-Andreas Kaulvers
Am 10. März 2010 findet im oberen Rathaussaal um 17 Uhr die Schaffermahlzeit der Wildeshauser Schützengilde statt. Sie wird als Heringsessen auf Einladung des Oberst und des Generals von der Gilde ausgerichtet. Ständige Teilnehmer an der Schaffermahlzeit sind der König, der Schaffer, die Offiziere der Gilde und die Ratsmitglieder des Rates der Stadt Wildeshausen. Die Liste der prominenten Ehrengäste der letzten Jahre ist lang, viele Gäste des Schaffermahls können sich an wundervolle und humorvolle Reden erinnern, die eines gemein haben: Traditionen der Wildeshauser Schützengilde und die Verbundenheit mit der Stadt Wildehausen und dem Umland hervorzuheben und zu dokumentieren.
Grundsätzlich soll während der Schaffermahlzeit in Gesprächen das Verständnis für die Gilde und ihrer traditionellen Veranstaltungen geweckt und gefördert werden. Deshalb werden zu dieser Veranstaltung Vertreter der Behörden, Kirchen, Verwaltung, Politik und Wirtschaft sowie Repräsentanten des öffentlichen Lebens eingeladen. Auch jeweils zwei Mitglieder aus jeder Kompanie gehören als Wahlmänner der Schafferwahl zu den Gästen.
Die Schaffermahlzeit der Neuzeit (seit 1978) soll in keiner Weise das Bremer Schaffermahl kopieren. Das Wildeshauser Schaffermahl hat seine eigene Tradition und ist nachweislich älter als das Bremer Schaffermahl, welches von 1545 datiert ist. Die Wildeshauser Aufzeichnungen sagen uns, dass bereits 1492 für gemeinsame Mahlzeiten besondere Schaffer gewählt wurden. Auch hat der Schaffer in Bremen eine andere Bedeutung, gilt er doch hier im maritimen Bereich als Proviantmeister und „Herbei-Schaffer" von Lebensmitteln vor Antritt einer längeren Schiffsreise. In Wildeshausen war der Ausdruck „Schaffer" hingegen die spezielle Bezeichnung eines Würdenträgers der Gilde. Hatte er doch nach seiner erfolgten Wahl dafür Sorge zu tragen, dass im kommenden Jahr wieder zu Pfingsten die Gilde in alter Tradition ihr Fest feiern konnte. Auch musste der Schaffer mit seinem Team das gesamte Fest ausrichten, es durchführen und vor allem anschließend abrechnen. Dazu gehörte auch die Totenlade, eine Sterbekasse, die Härtefälle für Hinterbliebene ausgleichen sollte. Unregelmäßig kam es in den letzten hunderten von Jahren immer wieder zur Abschaffung des Schaffermahls, auch z.B. weil die Kirche sich „über Ausschweifungen des Gildefestes" beschwert hatte. Das ist lange her, 1978 wurde das Schaffermahl nach längerer Zeit wieder aufleben lassen, Heringsessen und Tabakskollegium wurden ein fester Bestandteil des Schaffermahls. „Das Schaffermahl ist eines der wesentlichsten Veranstaltungen im Terminplan der Wildeshauser Schützengilde", so Manfred Wulf „und schafft eines gleichermaßen bei allen Gästen - nämlich die Vorfreude auf das bevorstehende Gildefest 2010 zu wecken".
Die Schaffermahlzeit der Neuzeit wird nun als Dank an den Schaffer für seine geleistete Arbeit von der Schützengilde abgehalten. Die Fähnriche der Gilde unter der Leitung des ältesten Fähnrichs, in diesem Jahr Fähnrich Jörg Kramer, richten die Schaffermahlzeit entsprechend aus. Sie sorgen für Dekoration, Essen und Trinken und richten den Rathaussaal entsprechend her. Dabei werden sie von Ihren Ehefrauen unterstützt. Der Schaffer der Wildeshauser Schützengilde Jörn Ahlers wird dabei am Ehrentisch sitzen, der Schaffer des Vorjahres und jetziger Fähnrich der Wache Stefan Mahlstede nimmt auf einem Fass am Ende der Tafel Platz! Spannend ist immer, welchen der Gäste die Fähnriche überzeugen können, ebenfalls auf dem Fass Platz zu nehmen - ein Ereignis, welches die Gäste sicherlich nicht mehr vergessen werden, da sie in der Regel dafür mindestens ein Fass Bier für die Fähnriche ausgeben müssen, wie beispielsweise auch Dr. Philipp Rösler im letzten Jahr.
Ehrengast in diesem Jahr ist Dr. Stephan-Andreas Kaulvers. Dr. Stephan-Andreas Kaulvers, 53 Jahre alt, ist Vorstandsvorsitzender der Bremer Landesbank (BLB). Der gebürtige Berliner ist seit 2006 Vorstandsvorsitzender der BLB, dies nachdem er den Lehrstuhl in Passau Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre oder beispielsweise verantwortliche Positionen bei der Dresdner Bank innehatte. Dr. Kaluvers kennt Oldenburg und Land und Leute im Landkreis, war er doch in mehreren Positionen im Privat- und Firmenkundengeschäft bei der Oldenburgischen Landesbank beschäftigt. Bei der Bremer Landesbank ist Dr. Kaluvers für die Bereiche Gesamtbanksteuerung, Personal, Kommunikation und Marketing verantwortlich.
„Wir freuen uns sehr auf seinen Besuch bei der Schaffermahlzeit 2010 in Wildeshausen und seine Festrede über Land und Leute und über die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf die Wildeshauser Schützengilde", so Manfred Wulf.
Wie bereits im letzten Jahr wird auch in diesem Jahr im historischen Rathaussaal der Stadt Wildeshausen während der Schaffermahlzeit nicht geraucht. Das traditionelle „Tabakskollegium" wird auch in diesem Jahr erneut nur symbolisch stattfinden, dazu werden Tabak und Pfeifen lediglich ausgelegt. „Wir haben dazu unsere Anträge zur Genehmigung des Rauchens bei Traditionsveranstaltungen wie beim Schaffermahl und zur Gleichbehandlung von Bremen und Niedersachsen direkt in Hannover bei diversen Ministern und Landtagsabgeordneten platziert und sind weiterhin hoffnungsvoll, dass unsere Forderungen möglicherweise doch noch Berücksichtigung finden", so Manfred Wulf, „denn was den Bremern recht ist kann den Wildeshausern doch nur billig sein".
Bildunterschrift :
Herr Dr. Kaulvers beim Schaffermahl der Wildeshauser Schützengilde im historischen Rathaussaal