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Rockappell der Wachkompanie zum letzten Mal in der Gaststätte Wolters

Letzter Wacheball im „Hotel Stadt Bremen“! Am gestrigen Abend, übrigens wie immer am Samstag vor dem 1. Advent fand zum letzten Mal der Rockappell der Wachkompanie der Wildeshauser Schützengilde in der Gaststätte Wolters statt.

Nachdem man sich in gemütlicher Runde im Wildeshauser Lokal „Brasserie“ getroffen hatte, wurde nach dem Antreten traditionell der Brunnen auf dem Wildeshauser Marktplatz dreimal umrundet. Danach richtete der neue Hauptmann der Wache Detlev Hohn einige Worte an das Offizierskorps, an die Wachkompanie sowie an die geladenen Gäste und Ehrengäste, wie der amtierende König Oliver Rosemeier und der Schaffer Martin Posenauer.

Mittelpunkt der Rede des Hauptmanns der Wache waren traditionell einige Themen zur Geschichte unserer Stadt und der Gilde. Hier ein Auszug aus der Rede: „Nachdem wir nun im offiziellen Teil der heutigen Veranstaltung die Marktplatz­pumpe dreimal umrundet haben, einige Worte zu dieser historischen Stätte. Es ist einer der traditionsreichsten Plätze unserer Stadt, auf dem wir uns momentan befinden. Im Zentrum unserer Heimatstadt gelegen, zwischen der Alexander- und der St. Peterkirche, umrahmt vom alten historischen Rathaus sowie vom neuen Verwaltungsgebäude und alten mehr oder minder erhaltenswerten Häusern liegt dieser traditionsreiche Platz. Hier wurde schon vor mehr als 1.000 Jahren Handel getrieben, hier wurde hingerichtet und gefeiert. Hier fand ein Teil des gesellschaftlichen Lebens statt. Markt und Handel in unserer Stadt reichen weit zurück und haben eine lange Tradition. Bereits im 9. Jahrhundert sollen Bann und Zoll zu Wildeshausen erwähnt worden sein.

Als Waltbert im Jahre 851 die Alexanderreliquie nach Wildeshausen brachte, fand nach heutigem Sprachgebrauch ein erster Wirtschaftsboom statt. Ein bis dato eher unwichtiger Flecken wurde zum Wallfahrtsort. Dieser lockte auch zahlreiche Kaufleute an, wodurch unsere Stadt erheblich an Wirtschaftskraft gewann. Dies wurde fast ausschließlich durch das Abhalten von Märkten erreicht, welche hier auf dem Marktplatz stattfanden. Leider ist von dieser Herrlichkeit so gut wie nichts geblieben, außer dem heutigen Wochenmarkt und der wichtigsten Veranstaltung überhaupt, unserem Gildefest.

Und so schließt sich der Kreis der Geschichte. Man kann davon ausgehen, dass an dieser historischen Stätte mit Marktplatz und Rathaus vieles in Wildeshausen seinen Ursprung hatte und in Zukunft haben wird. Mögen die hierfür Verantwortlichen immer ein glückliches Händchen bei Ihren Entscheidungen haben, damit uns die Stätten der Historie erhalten bleiben. Das Alte bewahren und mit dem Neuen verbinden sollte immer das Ziel für die Zukunft sein. Nur so können wir auf eine positive Entwicklung von Stadt und Gilde einwirken, damit es auch in Zukunft noch heißt:  Die Stadt ist die Gilde und die Gilde ist die Stadt.“

Nach dieser kurzen historischen Rückschau setzte sich der Zug mit den Tambouren an der Spitze in Richtung Wolters in Bewegung. Eine Vielzahl von Schaulustigen säumten die Straßen, ist doch der jährlich stattfindende Rockappell ein Höhepunkt des Gildejahres und die „Halbzeit“ auf dem Weg zum jährlich stattfindenden Gildefest. Ein kleiner Abstecher wurde dabei zur Gildeuhr in der Westerstraße gemacht, um sich zu vergewissern, wie viele Tage es tatsächlich noch bis Pfingsten sind. 

Ehrengäste der Wachkompanie und anwesend in diesem Jahr waren:

Birgit und Wolfgang Grotelüschen, Eltern des Kinderkönigs Fynn Grotelüschen

Großeltern von Fynn Rosemarie (Rosi) und Harro Grotelüschen

Frauke und Marco Grunwald, Eltern der Kinderkönigin Yara Grunwald

Martin Reiser, Majestät vor 25 Jahren (1990)

Christel und Clemens Thale

 

Folgende Ehrungen wurden auf dem Rockappell in diesem Jahr ausgesprochen:

Ehrenorden in Silber (40 Jahre) Horst Locht, seit 1975 Wachemitglied

Wacheorden in Gold (25 Jahre) Stabsgefreiter Axel Hengemühle, seit 1990 Wachemitglied

Wacheorden in Silber (10 Jahre) Tambour Markus Wulf, seit 2005 Mitglied im Tambourkorps

Wacheorden in Silber Major Hermann Johannes. Hermann war von 2010 bis 2015 Hauptmann der Wache und hat sich in dieser Zeit immer für die Wachkompanie stark gemacht. Auch seine Umgangsart und sein Handeln für die Wachkompanie waren immer sehr kameradschaftlich. Als Auszeichnung dafür erhält Major Hermann Johannes den Wacheorden in Silber.

In diesem Jahr wurde im Lokal der Rockappell vom Oberst Ernst Frost und vom Hauptmann der Wache Deltev Hohn überaus humorvoll durchgeführt. Trotz einer Wachesoldaten, die offensichtlich nicht mehr in ihre Uniformen passten meldete am Ende der Oberst dem General dann: „Die Wachkompanie ist wie immer in einem perfekten Zustand – das nächste Gildefest kann kommen“.

Eine Überraschung gab es im Laufe des Abends noch für Babara Wolters. Detlev Hohn überreichte einen Blumenstrauß sowie ein Präsent an Barbara für die Durchführung des Wacheballs, der Wacheversammlungen und anderer Veranstaltungen der Gilde in den letzten 15 Jahren – großer Beifall und stehende Ovationen gab es am Ende für die doch sichtlich gerührte tolle Gastgeberin.

Im Anschluss an die Beförderungen feierte die stattliche Anzahl von 153 Gästen nach einem hervorragenden Essen bis in die frühen Morgenstunden ein wenig wehmütig zum letzten Mal im Saale des Hotel Wolters.

Bildunterschrift von links: Detlev Hohn, Axel Hengemühle, Horst Locht, Markus Wulf, Hermann Johannes, Detlev Horst

Artikel erstellt am 29. November 2015, 10:29 Uhr

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