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Schaffer Christian Harting beim „Regimentsschneider“ Clemens Rohenkohl
Oft werden die Offiziere und Musiker der Wildeshauser Schützengilde nicht nur zu Pfingsten gefragt, wo eigentlich die wundervollen und historischen Uniformen der Wildeshauser Schützengilde gefertigt werden. Die Antwort: Bereits seit 38 Jahren schneidert Clemens Rohenkohl aus Holzhausen bei Vechta die Uniformen für die Wildeshauser Schützengilde. Nicht nur die Landknechtskostüme für den Spielmannszug Wildeshausen und die Uniformen für den Fanfarenzug Wildeshausen werden von Rohenkohl maßgefertigt. Auch jeder neuer Schaffer der Wildeshauser Schützengilde erhält vom „Regimentsschneider" Rohenkohl und seiner Nichte Gitta Frilling einen passgenauen grünen Gehrock. Der erste Schaffer den Rohenkohl „einkleidete", damals im Übrigen noch zuhause in Wildeshausen, war seiner Zeit der schon längst verstorbene Willi Apeler.
Der aktuelle Schaffer Christian Harting wird am Pfingstdienstag diesen Jahres vom Oberst der Wildeshauser Schützengilde Ernst Frost zum Fähnrich der 5. Kompanie, d.h. der Wachkompanie ernannt. Spätestens dann muss der Gehrock mit Schärpe und Zweispitz fertig sein. Dazu gab nun in Holzhausen bei Vechta den ersten Termin zur Anprobe. Für jede Uniform benötigt Clemens Rohenkohl und seine Nichte 30 Arbeitsstunden, mehrmals muss der Schaffer zur Anprobe, bis dann endgültig vor Pfingsten die Uniform richtig sitzt.
Der mittlerweile 86-jährige Clemens Rohenkohl, der nach eigenen Angaben seinen Beruf noch in traditioneller Weise nachgeht, ist besonders von Jahresanfang bis Pfingsten eines jeden Jahres für die Schützengilde in Dauerstress. Überrascht ist er darüberhinaus immer wieder, wie viele Gildeoffiziere doch im Laufe ihrer Offizierslaufbahn ihre Figur verändern - hier kommt vor Pfingsten oftmals noch richtiger Stress auf. Mit einer ordentlichen Portion münsterländischer Ruhe, aber vor allem mit Maßband, Stecknadeln und Schneiderkreide sorgt Clemens Rohenkohl immer wieder dafür, dass bis Pfingsten bei allen Beteiligten die Uniformen wieder perfekt sitzen!
Clemens Rohenkohl, übrigens verwandt mir dem ehemaligen Gildekönig Jens-Christian Senger, hat indes bereits 2006 die Nachfolge für sein Geschäft geregelt. Seine Nichte Gitta Frilling, ebenfalls Meisterin ihres Faches hat das Geschäft bereits vor Jahren übernommen und sie wird selbstverständlich für die nächsten Jahre die Passgenauigkeit von Uniformen für die Offiziere der Wildeshauser Schützengilde sicherstellen. Gitta Frilling besitzt neben ihrer Ausbildung zur Schneiderin auch eine Ausbildung zur Hutmachermeisterin. Einige Jahre hat sie dafür in London gelebt und gearbeitet und selbst für die Queen von England Hüte gefertigt – königliches Handwerk der neuen „Regimentsschneiderin“ für die Wildeshauser Schützengilde!
Bildunterschrift von links: Clemens Rohenkohl, Schaffer Christian Harting, Gitta Frilling